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VORSCHAU
"BEYOND IMAGERY"
Löwenbräukunst
Screen Recordings by Linda Semadeni
In ihrer interaktiven Skulptur Screen Recordings (2024), die vom 9. November 2024 bis zum 13. April 2025 als Intervention im Löwenbräukunst präsentiert wird, stellt Linda Semadeni die uns bekannten Grössen- und Wahrnehmungsverhältnisse auf den Kopf: Überdimensional begegnet der Bildschirm den Betrachtenden und konfrontiert sie mit der Frage, welche Beziehung sie zu den Technologien des Alltags haben. Diese Umkehrung spürt der allgegenwärtigen Realität nach, die uns umgibt und beeinflusst: der Symbiose zwischen Körper und Technologie, der verschwimmenden Grenze zwischen digitalem und analogem Raum sowie den damit verbundenen neuen Ausdrucksformen und Bewegungsabläufen des Körpers, die sich durch und mit diesen Technologien wandeln.
Kunsthalle Zürich
KÜNSTLER:INNEN ON ARTISTS
mit Michael Birchall, Jonas Etter & Linda Jensen
Drei Redner:innen halten in der Kunsthalle Zürich einen kurzen Vortrag über Künstler:innen, deren Arbeit ihre eigene Praxis beeinflusst. Neu jetzt auch mit «KRITIKER:INNEN on WRITERS» und «KURATOR:INNEN ON CURATORS»!
Organisiert von WAVES, ein von Künstler:innen initiiertes Atelierbesuchsprogramm unter der Leitung von Izidora I LETHE und Leila Peacock.
Hauser & Wirth
Rachel Khedoori
This January, the artist Rachel Khedoori will present an installation of new work at Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse.
Minimalist in form and haptic in feeling, Khedoori’s sculptures oscillate between representation and abstraction. Models of rooms are stacked to become towers or collapsed structures. These are then reduced to flattened planes on the floor. Cutouts with holes become passageways for the eye to peep (or punch) through. Incorporating a range of materials and techniques—cast aluminum, bronze, 3-D printing, resin, encaustic paint and paper—the exhibition is staged as an overall site of construction and deconstruction. Like a ruin, everything seems to be in the process of slowly falling apart. The use of shadows and reflections compound this sense of ephemerality by invoking the illusionary realm of film and the spectral projections of a phantasmagoria.
Khedoori’s art explores the physical and psychological boundaries of interior space, with work that challenges viewers’ perceptual experience by interweaving mirrors, films and scale models into the installation. While the work is noticeably void of any representations of the figure, the viewer’s physical presence assumes the role of subject.
Rachel Khedoori, Untitled (detail), 2024 © Rachel Khedoori. Courtesy the artist and Hauser & Wirth
Hauser & Wirth
UMAN
A FANTASTIC WOMAN
For her second exhibition with the gallery, Uman presents all new paintings and works on paper at Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, in equal partnership with Nicola Vassell Gallery, New York NY.
Living and working in Upstate New York, Uman’s new paintings reflect her reverence for the natural world. Fluidly navigating in-between realms to explore both the physical and spiritual, intertwining abstraction, figuration and meditative patterning, Uman draws upon her memories of her East African childhood, rigorous education in traditional Arabic calligraphy, deep engagement with dreams and fascination with kaleidoscopic color and design. Expanding on this unique visual language, Uman’s new body of work also explores ideas of color field painting, looking to artists such as Frank Bowling in her practice. With some works suspended from the ceiling and a site-specific wall mural that will transform part of the gallery space, Uman invites the viewer to be immersed in her lavishly detailed and opulently colored worlds, replete with gesture, geometry and evocations of the sublime.
Uman, Purple Painting, 2024, Acrylic, oil, and oil stick on canvas, 243.8 x 243.8 cm / 96 x 96 in © Uman. Courtesy the artist, Hauser & Wirth and Nicola Vassell Gallery. Photo: Sarah Muehlbauer
Luma Westbau
Ausstellungseröffnung:
BOUCHRA KHALILI
Ausstellungseröffnung:
BOUCHRA KHALILI
A Trilogy: The Tempest Society, The Circle, and The Public Storyteller
Kunsthalle Zürich
Levan Chogoshvili
Levan Chogoshvili (*1953, lebt und arbeitet in Tbilissi, Georgien) gehört zu den wichtigsten georgischen Künstler:innen seiner Generation. Seit Anfang der 1970er Jahre hat er ein umfangreiches Werk erschaffen, das Malerei, Zeichnung, Film und Skulptur umfasst. Im Zentrum dieses Werks steht die Frage nach der Geschichte, wie sie für die Identität im Allgemeinen, aber insbesondere für Georgien überlebenswichtig ist. Es ist eine Geschichte, die im Falle Georgiens seit über zwei Jahrhunderte permanent unter Druck steht, die immer wieder ausgelöscht und pervertiert wird, die aber Künstler:innen wie Chogoshvili wiedererwecken und sichtbar machen. So hat er u.a. mit seiner Serie Zerstörte Aristokratie (1970-1985) einen neuen Bildtypus erschaffen, der auf Familienfotografien beruht, die jahrzehntelang versteckt waren, weil sie für ihre Besitzer:innen lebensbedrohlich sein konnten.
Chogoshvilis Kunst, die in der Sowjetunion bis in die 1980er Jahre verboten war, setzt sich der Auslöschung entgegen, sie ist Widerstand gegen Ignoranz und Aufstand gegen das Vergessen. Nicht zuletzt deswegen wird er von einen jungen Generation von georgischen Künstler:innen verehrt, er ist ihnen Vorbild, Lehrer und selbstloser Unterstützter.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Zürich ist die bisher grösste Ausstellung des Künstlers. Die oben gezeigten Bilder stammen aus der Atelier des Künstlers.
Der Künstler wird vor Ort sein.
Kunsthalle Zürich
Vijay Masharani
Big Casino
Vijay Masharani (*1995, lebt und arbeitet in New York und in der Bay Area, USA) arbeitet mit Video und Zeichnung. Seine Arbeiten stellen eine Verbindung zwischen kleinen Gesten und komplexen Systemen her. Sie fragen sich, welche Kräfte dazwischen wirken und was unserer Wahrnehmung entgeht, wenn wir uns ausschließlich auf Details fokussieren oder nur das grosse Ganze betrachten. Mit Mustern, die einem ständigen Wandel unterliegen, unternimmt Masharani den Versuch, dieses Wechselspiel zu analysieren und hebt dabei das Unvorhersehbare im Verlauf seiner Kompositionen hervor: innerhalb der Dauer eines Videos oder über den Produktionszeitraum einer Zeichnungsserie hinweg.
Seine Videos entstehen nicht nach einer festen Vorplanung, sondern als Montagen aus zuvor aufgenommenem, handgezeichnetem und digital erzeugtem Material, das er kontinuierlich sammelt. Die Nachbearbeitung ist für ihn ein bedeutsamer Eingriff, denn er betrachtet jedes Medienfragment als potenziell wiederverwendbar. Um sie miteinander zu kombinieren, kürzt, verzerrt und dehnt er diese Fragmente und fügt sie zu Loops zusammen, in denen die Spuren seiner Eingriffe immer ablesbar sind. Seine Videos, die auf Wiederholung und allmählicher Transformation basieren, verwenden Techniken, die an experimentelle Musikproduktion und nicht-narratives Kino erinnern. Oft bleibt dabei ein zentrales visuelles Element im Fokus der Kamera, um das sich die gesamte Welt zu drehen scheint. Als Abbild unserer Wahrnehmung dieser Welt verweisen die zusammengesetzten Bildelemente auf einen unsichtbaren Kosmos sozialer Abstraktion, unbewusster Gedanken und verworfener Sinneseindrücke.
Dabei ist der Künstler selbst immer präsent: manchmal explizit durch einen Kameraschwenk auf sein eigenes Gesicht, manchmal subtiler durch animierte Eingriffe, die bewusst die subjektive Bearbeitung des Materials betonen. Zusätzlich fliessen Aspekte der Biografie des Künstlers auf kodierte Weise in die Filme ein – insbesondere sein Interesse daran, wie das Durchqueren von menschengemachtem Raum das Bewusstsein verändert, sowie seine jüngsten Erfahrungen mit Krankheit. Durch eine Kombination aus direkter Darstellung individueller Elemente in ihrer Umgebung und demonstrativer Transformation von Bildern und Klängen bewegt er sich zwischen dokumentarischen Modalitäten und künstlichen, abstrakten Traumlandschaften. Die Reibung zwischen Repräsentation und Abstrahierung erzeugt Effekte des Wiedererkennens oder Verkennens, von Entfremdung oder Objektivierung, vom Feststecken oder Haltlosigkeit, von Desorientierung oder übernatürlicher Klarheit.
Seine Zeichnungen entstehen häufig als aufeinanderfolgende Variationen eines Ausgangsmotivs. Vergleichbar mit den einzelnen Frames einer handgezeichneten Animation folgen die Blätter in seinen Serien einer Sequenz, die ein umfassendes Ganzes bildet, sich aber einer chronologischen Logik widersetzt. Ohne figurative Absicht bestehen die Zeichnungen aus gedankenverlorenen Strichen und bewussten Linien. Gelegentlich tauchen Körperformen auf, ebenso wie die Erde in dieser Ausstellung – als ikonisches Bild für ein abstraktes, schwer greifbares Konzept eines Planeten, der seit seinem Eintritt in die populäre Vorstellungskraft ein Dreh- und Angelpunkt für die Ängste und Hoffnungen emanzipatorischer Politik gewesen ist.
Masharanis Zeichengebilde bewegen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, stoßen auf Blockaden, verzweigen sich, bilden Reservoirs und fließen über. So fügen sie verschiedene Formen des Denkens zusammen: verändertes, diskontinuierliches, allgegenwärtiges, verstreutes, schweifendes und fokussiertes. Durch eine Reihe von Reaktionen auf Zufälligkeiten offenbaren die finalen Formationen seiner Zeichnungen eine Abhängigkeit von Gesten: Eine anfängliche Markierung, eine kompositorische Entscheidung oder ein Collage-Element strukturiert das Schicksal der darauffolgenden Schritte und letztlich das gesamte Werk. Abstraktion dient somit auch als Sprache, um künstlerische Praxis im Allgemeinen zu verstehen. Die Zeichnungen manifestieren unterschiedliche Zustände künstlerischer Konzentration, entstehen parallel zu Masharanis Videoproduktionen und treiben damit seine künstlerische Praxis insgesamt voran.
Indem er zwischen genauer Betrachtung und einem umfassenderen Blickfeld hin und her wechselt, stellen seine beinahe meditativen Arbeiten stets die Frage: Was sehe ich mir da eigentlich an? Diese selbstreflexive Fragestellung entspringt dem Wunsch, das Zusammenspiel von Intuition und Überlegung zu untersuchen. Für seine erste institutionelle Einzelausstellung zeigt Masharani Werke, die den Weg einer erkundenden Praxis nachzeichnen. Sein spielerischer Umgang mit Permutation und Transformation verdeutlicht das Potenzial dieser Dynamiken, aufzuzeigen, dass sich Strukturen entwickeln und verändern können.
Die Ausstellung wird kuratiert von Otto Bonnen, Kurator Kunsthalle Zürich
Luma Westbau
BOUCHRA KHALILI
A Trilogy: The Tempest Society, The Circle, and The Public Storyteller
Bouchra Khalili (geb. 1975) ist eine französisch-marokkanische Künstlerin, deren multidisziplinäre Praxis kollaborative Erzählstrategien mit Mitgliedern von Gemeinschaften entwickelt, die von der staatsbürgerlichen Zugehörigkeit ausgeschlossen sind.
Indem sie die Traditionen der postkolonialen Avantgarden und konzeptueller Kunstpraktiken verbindet, entwirft Khalili poetische Hypothesen für neue Vorstellungen von Gemeinschaft.
Im Zentrum der Ausstellung stehen drei wegweisende Werke: The Tempest Society (2017), The Circle Project (2023) und The Public Storyteller (2024). Diese Werke zeichnen das Vermächtnis des Mouvement des travailleurs arabes (MTA) und seiner Theatergruppen Al Assifa und Al Halaka nach, die in den 1970er Jahren in Frankreich eine Pionierrolle im Kampf für Gleichberechtigung einnahmen und deren Relevanz bis heute besteht.
Durch Erzählungen, Montagen und Performances laden Khalilis Werke das Publikum ein, vergessene Geschichten zu entdecken, unsere Gegenwart zu hinterfragen und sich kollektive zukünftige Möglichkeiten vorzustellen.
Bild: The Public Storyteller, 2024. Dual synchronized channel. 18'. Video and 16mm film transferred to video. Color and black&white. Video still. Sound. Courtesy of the artist and Mor Charpentier gallery, Paris/Bogota.
Kunsthalle Zürich
KÜNSTLER:INNEN ON ARTISTS
mit Arianna Gellini, Eleonora Meier & Felix Stökle
Drei Redner:innen halten in der Kunsthalle Zürich einen kurzen Vortrag über Künstler:innen, deren Arbeit ihre eigene Praxis beeinflusst. Neu jetzt auch mit «KRITIKER:INNEN on WRITERS» und «KURATOR:INNEN ON CURATORS»!
Organisiert von WAVES, ein von Künstler:innen initiiertes Atelierbesuchsprogramm unter der Leitung von Izidora I LETHE und Leila Peacock.